Eine fortlaufende Videoserie
Es ist mir ein grosses Vergnügen, mit Conrad Steinmann diese Video-Serie an verschiedenen besonderen Orten in der Schweiz aufzunehmen. Seine Eigenkompositionen, seine Interpretationen der Stücke aus vielen Epochen und sein einmaliges Spiel auf diesen einfachen Instrumenten sind für mich eine Offenbarung!
A Continuous Video Series
It is a great pleasure to record this continuing video series at various places in Swizuerland with Conrad Steinmann. His own compositions and his unique playing on these simple instruments are a revelation for me!
Telemann, Fantasia 1 A-dur, Conrad Steinmann Blockflöte
Georg Philipp Telemann (1681-1767), Fantasia 1 in A-Dur: Vivace/ Allegro (transponierte Fassung der Fantasia 1 in D-Dur aus den «Fantasie per il Violino (sic!) senza Basso Telemann», wahrscheinlich 1732,TWV 40:2-13)
Conrad Steinmann, Blockflöte in g‘ von Etienne Holmblat nach Peter (Pierre Jaillard) Bressan
https://conradsteinmann.ch/
Aufnahme am 11. April 2024 in der Klosterkirche Ittingen/TG
Conrad Steinmann, Hommage à Hans Krüsi (2023)
Conrad Steinmann, cru? si! Hommage à Hans Krüsi (2023)
(Doppelflöte von Paul J. Reichlin, 1987, linke Flöte mit Lapislazuli gefärbt, später von Hans Krüsi bemalt ca. 1989)
Aufnahme am 11. April 2024 in der Ausstellung von Hans Krüsi im Kunstmuseum Ittingen. Mit bestem Dank an die Museumsleitung für die Erlaubnis der Aufnahme.
Siehe auch: Conrad Steinmann, HsK oder: Wie aus einem Netz ein Schlüsseltanz, in: Drei Flöten für Peter Bichsel, vom Zauber der Blockflöte. Rüffer & Rub, 2016.
Telemann, Fantasie 3 in a-moll
Georg Philipp Telemann (1681-1767), Fantasia 3 in a-moll: Largo/Vivace/Largo/Vivace, Allegro (transponierte Fassung der Fantasia 3 in h-moll aus den «Fantasie per il Violino (sic!) senza Basso Telemann», wahrscheinlich 1732,TWV 40:2-13)
Conrad Steinmann, Blockflöte in c‘‘ von Etienne Holmblat nach dem Instrument von (Johann) * Heitz, Berlin, um 1720 (?) im Musée de la Musique, Cité de la Musique. Paris.
Blockflöte in c‘‘ von Etienne Holmblat nach dem Instrument von (Johann) * Heitz, Berlin, um 1720 (?) im Musée de la Musique, Cité de la Musique. Paris.
Aufgenommen in der Kirche Obermutten am 14./15. August 2023
Die Kirche Obermutten (Gemeinde Thusis/GR) ist der einzige Sakralbau in der Schweiz, der gänzlich aus Holz besteht. Zudem ist sie auf 1863 M. ü. M die höchstgelegene Holzkirche in Europa. Erbaut wurde sie 1718 aus Lärchenholz.
Mandilátos
Trad. aus Nordthrakien/Griechenland, nach einer Feldaufnahme 1973 mit Nikos Strikos, lýra, und Ioannis Poulimenou, daoúli.
Conrad Steinmann spielt auf einer Sopranblockflöte in c‘‘ (Rosenborg) von Evgenij Ilarionov, Kiew.
Gespielt vor dem 3-teiligen „Rorschach Screen“ von Peter Randall-Page anlässlich seiner Solo exhibition im Kloster Schönthal/Langenbruck (Schweiz).
Telemann, Fantasia 7 D-dur, Conrad Steinmann Blockflöte
Georg Philipp Telemann (1681-1767), Fantasia 7 in D-Dur: Alla Francese/Presto (transponierte Fassung in Es-Dur, aus den «Fantasie per il Violino (sic!) senza Basso Telemann», wahrscheinlich 1732,TWV 40:2-13)
Blockflöte in es‘ von Frederick G. Morgan, 1996, nach einem Instrument von Peter (Pierre Jaillard) Bressan, aufbewahrt im Grosvenor Museum in Chester (GB).
Das Original des hier gespielten Instruments hat eine interessante Geschichte: Charles Dieupart verlangt in seinen « six Suittes de Clavessin…composées & mises en concert pour un Violon & Flûte avec une Basse de Viole & un Archilut… » (1711, Amsterdam) zunächst eine flute de voix in d’, während er für die Suiten V und VI in F bzw. f eine «flûte du quatre» vorschreibt, was noch stets für Verwirrung bzw. für vermeintliche Sicherheit sorgt. Ein Instrument in es‘ – eine Art flûte de voix für b-Tonarten – bespielt wie sein etwas grösseres Pendant in d‘ dieselben, eher tief gelegenen Register, was vorzüglich zu dieser Musik passt. Es vermeidet dergestalt ein weites Auseinanderklaffen von Oberstimme und Bass, was mit einer Sopranflöte in b‘ zwangsläufig der Fall wäre. (Auch existiert, soweit ich weiss, kein einziges Stück für Sopranflöte mit BC.) Man könnte also annehmen, dass das erhaltene Instrument von Bressan genau zum Spiel der Dieupart Suiten V und VI diente oder gar dafür eigens angefertigt wurde. Diese Vermutung teilte auch Fred Morgan (1940 – 1999), der legendäre Blockflötenbauer aus Daylesford/Australien.
(Siehe auch: Conrad Steinmann, Quartenmechanik, in: Drei Flöten für Peter Bichsel, Zürich 2017).
Aufnahme am 11. April 2024 in der Klosterkirche Ittingen/TG
Conrad Steinmann, Alghoza (2023)
Conrad Steinmann, Doppelflöte [Alghoza] aus Rajasthan
Aufgenommen in der Kirche Obermutten am 14./15. August 2023
Die Kirche Obermutten (Gemeinde Thusis/GR) ist der einzige Sakralbau in der Schweiz, der gänzlich aus Holz besteht. Zudem ist sie auf 1863 M. ü. M die höchstgelegene Holzkirche in Europa. Erbaut wurde sie 1718 aus Lärchenholz.
Telemann, Fantasie X in a-moll
Georg Philipp Telemann (1681-1767), Fantasie X in a-moll: Tempo giusto/ Presto/Moderato (transponierte Fassung der Fantasie in fis- moll aus den «Fantasie per il Violino (sic!) senza Basso Telemann», wahrscheinlich 1732,TWV 40:2-13)
Conrad Steinmann, Altblockflöte von Etienne Holmblat nach einem Instrument von Johann Heytz, Berlin, um 1720.
Zur Entstehung dieses ausserordentlichen Instruments kannst Du folgende Geschichte lesen: „Schildkrötenwege oder die Firma Johann & Etienne“, in: Conrad Steinmann, Drei Flöten für Peter Bichsel , vom Zauber der Blockflöte.
Aufgenommen am 8. Juli 2022 im Gobelinzimmer des Wildtschen Hauses, Basel.
alfabet
Conrad Steinmann: alfabet (2010)
für eine Bassblockflöte
inspiriert durch das Gedicht „alfabet“ der dänischen Lyrikerin Inger Christensen und geschrieben zu „Alif Beh“ des ägyptischen Künstlers Hazem El Mestikawy.
Virgo, sidus aureum
„Virgo, sidus aureum“ aus dem Codex Las Huelgas (Burgos), um 1300.
Bearbeitung Conrad Steinmann.
Instrument: Sopranblockflöte (Rosenborg) in 465 Hz. von Frederick G. Morgan, 1983; Ahorn.
Aufnahmen vom 6. November 2020 im Kirchlein Schuders.
4pm
Conrad Steinmann: 4pm (2013)
für eine möglichst eng mensurierte Renaissancetenorflöte in c‘‘
Conrad Steinmann spielt auf einer Tenorflöte von Evgenji Ilarionov (Kiew) nach einem Modell von Claude Rafi, Lyon, um 1540, auf der Stimmtonhöhe von 465
Io son fiorito
Nach dem Madrigal „Io son ferito“ von Palestrina, um 1525 – 1594, und den Diminutionen von G. B. Bovicelli, 1550 bis um 1594, aus seinen „Regole, passaggi di musica“, Venezia 1594. Soloversion von Conrad Steinmann 2020.
Instrument: Blockflöte in g‘ nach Bassano von Taavi-Mats Utt, 2001; in Mammutelfenbein,
Aufnahmen vom 6. November 2020 im Kirchlein Schuders.
Oka and the Rhino
Oka and the Rhino: „The Beauty and the Beast“ for an Ocarina in G
Conrad Steinmann: Okarina in G
Robin Michel: Klanginstallation
Laura Mietrup: Klangskulpturen. https://lauramietrup.com/
Chandra Mäder: Videoproduktion
Aufgenommen am 7.11.2022 anlässlich der Ausstellung „basement hum“ im Ausstellungsraum Klingental, Basel
Lamento
Conrad Steinmann: sopra il lamento di Reso per soprano solo (2014)
Paraphrase zum « Lamento » für Querflöte solo von Reso Kiknadze (Georgien)
Trinity4, from noise to tale
Conrad Steinmann: Tenorflöte in c‘ (440 Hz) von Yamaha https://conradsteinmann.ch/
Robin Michel: Klanginstallation
Laura Mietrup: Klangskulpturen. https://lauramietrup.com/
Chandra Mäder: Videoproduktion. https://photo-by-chandra.com/
Aufgenommen am 7.11.2022 anlässlich der Ausstellung „basement hum“ im Ausstellungsraum Klingental, Basel
Inspiriert von summenden Geräuschen von Strom- und Lüftungsschächten zeigt die Ausstellung „basement hum“ Klangskulpturen, die durch ein Leitungssystem zu einer Rauminstallation verbunden werden. Mit den Klangskulpturen von Laura Mietrup werden Lüftungsschächte formell nachempfunden und frei interpretiert. Die industriell anmutenden Leitungen bilden eine dreidimensionale Zeichnung, welche sich gemeinsam mit den geräuschhaften, flächigen Klängen der Skulpturen durch den Raum zieht. Die algoritmisch generierten und sich nie wiederholenden Klänge von Robin Michel bilden dabei die Grundlage, das „basement hum“, zum instant composing von Conrad Steinmann. Eine vierte Ebene schliesslich kommt mit den ruhigen Video – Einstellungen von Chandra Mäder hinzu.
Stücke für Flageolet
An Entry/ La Beauford/ New Provo/ Nightingale/ Budro, an Irish Dance
Mit Ausnahme der «Nightingale», die erstmals im „Pleasant Companion: OR NEW LESSONS and INSTRUCTIONS for the Flagelet By Thomas Greeting, Gent. LONDON, stammen die anderen Stücke aus dem «Apollo’s Banquet, containing instructions, and variety of the Newest Tunes, Ayres, Jiggs, and Minuets, for the TREBLE VIOLIN, now in use at Publick Theatres, and at Dancing-schools, being most of them in the Compass both of the FLUTE, and FLAGELET.
Flageolet von Frederick G. Morgan, Daylesford/Australia, 1984, nach einem anonymen Instrument um 1800 in Hz. 415.
Aufgenommen am 24. Juni 2022 auf der Mörsburg.
Flaschengeist mit Obertonflöte
Flaschengeist mit Obertonflöte in der Hummzentrale der Unterwelt
Conrad Steinmann: Obertonflöte in F (a=465) von Lukas Rohner
Robin Michel: Klanginstallation
Laura Mietrup: Klangskulpturen. https://lauramietrup.com/
Inspiriert von summenden Geräuschen von Strom- und Lüftungsschächten zeigt die Ausstellung „basement hum“ Klangskulpturen, die durch ein Leitungssystem zu einer Rauminstallation verbunden werden. Mit den Klangskulpturen von Laura Mietrup werden Lüftungsschächte formell nachempfunden und frei interpretiert. Die industriell anmutenden Leitungen bilden eine dreidimensionale Zeichnung, welche sich gemeinsam mit den geräuschhaften, flächigen Klängen der Skulpturen durch den Raum zieht. Die algoritmisch generierten und sich nie wiederholenden Klänge von Robin Michel bilden dabei die Grundlage, das „basement hum“, zum instant composing von Conrad Steinmann.
Pavaen Lachrimae
Jacob van Eyck (um 1590-1657):
Pavaen Lachrymae, aus: Der Fluyten Lust-hof, Utrecht 1644
nach „Lachrimae Antiquae“ von John Dowland.
Conrad Steinmann spielt auf einer Renaissanceflöte in g‘ aus Mammut, von Taavi-Mats Utt (Estland), 2003.
Qale Gnizza
8. Kirchenton der Qale Gnizza, ev. aus dem 6. Jh., überliefert durch den Archidiakon Asmar aus Beirut, mit einem Kommentar vom 20. August 2019 von Conrad Steinmann.
Conrad Steinmann spielt auf einer Renaissance-Bassblockflöte in C von Bob Marvin, 1991.
Gespielt vor der Skulptur „Envelope of pulsation 1“ von Peter Randall-Page anlässlich seiner Solo exhibition im Kloster Schönthal/Langenbruck (Schweiz).
Conrad Steinmann, Ein nächtliches Ständchen mit Sammartini und Vivaldi
Conrad Steinmann, 12/8 – Pasticcio (aus : Concerto per la Flauta di Giuseppe San Martini und Concerto per flautino (del Vivaldi) RV 443, Torino : Giordano 31, um 1722)
Conrad Steinmann, Blockflöte in c‘‘ von Etienne Holmblat nach dem Instrument von (Johann) * Heitz, Berlin, um 1720 (?) im Musée de la Musique, Cité de la Musique. Paris.
Aufgenommen in der Kirche Obermutten am 14./15. August 2023
Die Kirche Obermutten (Gemeinde Thusis/GR) ist der einzige Sakralbau in der Schweiz, der gänzlich aus Holz besteht. Zudem ist sie auf 1863 M. ü. M die höchstgelegene Holzkirche in Europa. Erbaut wurde sie 1718 aus Lärchenholz.
Conrad Steinmann: Steps I & steps II (2023) für Sopranblockflöte
Conrad Steinmann: steps I [sinking], Prélude und Thema mit 12 Varianten/
steps II [rising] (2023)
Conrad Steinmann, Sopranflöte der Firma Küng, Schaffhausen
Aufgenommen in der Kirche Obermutten am 14./15. August 2023
Die Kirche Obermutten (Gemeinde Thusis/GR) ist der einzige Sakralbau in der Schweiz, der gänzlich aus Holz besteht. Zudem ist sie auf 1863 M. ü. M die höchstgelegene Holzkirche in Europa. Erbaut wurde sie 1718 aus Lärchenholz.
vivace e suave
Conrad Steinmann: vivace e suave (2017)
für 1 Altblockflöte
mit Dank an Sylvestro (Ganassi) und Ivo (Dimchev) für Inspirationen
Iktsuarpok
Iktsuarpok (2020) von Conrad Steinmann (*1951)
Obertonflöte aus Plexiglas in F auf 465 Hz. von Lukas Rohner, 2006.
Iktsuarpok ist ein Wort aus der Sprache der Grönländischen Inuit und bezeichnet das sehnsuchtsvolle Gefühl eines Inuit, der aus seinem Iglu tritt, um mit seinen Augen den weiten Horizont abzutasten, in der vagen Hoffnung, einen möglichen Besucher zu entdecken.
Aufnahmen vom 6. November 2020 im Kirchlein Schuders.
Bulgarisches Volkslied
Plačí, plačí, naplačí se (trad. aus Bulgarien)
Weine, weine, Marí Máro ejo,
Weine dich aus,
Vorbei ist Deine Mädchenzeit…
Conrad Steinman spielt auf einer Rafi-Tenorflöte von Evgenji Ilarionov (Kiew)
Alrune
Alrune (Ur- Fassung, 1979) von Roland Moser (1943*)
Conrad Steinmann, Okarina.
Instrument: Okarina in c‘‘, EWA Vienna, um 1920, aus dem Besitz des Grossvaters von Roland Moser; gebrannter Ton.
Aufnahmen vom 6. November 2020 im Kirchlein Schuders.
Diese ganze Videoserie mit Conrad Steimann erweckt in mir das, was Heidegger “unheimlich” nennt. Nicht unheimlich im Sinne von gespenstisch, sondern im Sinne von nicht-heimisch. Wenn man plötzlich in eine völlig fremde Landschaft tritt, in der alles Bekannte wegfällt und sich die Strukturen dessen, was man ist und kennt auflösen, so dass wirklich Neues geschehen kann.
Es ist sehr schön, wie die Ruhe der Körperhaltung des Künstlers mit der Stille der Umbegung verschmilzt und dadurch die Musik fast völlig aus dem Leeren zu kommen scheint. Fast, als sei die Musik hier ein Spielen dessen, was sonst weder Sprache noch Ton besitzt.
Andrew D’Ambrosi
This whole video series with Conrad Steimann awakens in me what Heidegger calls „uncanny“. Not uncanny in the sense of spooky, but in the sense of non-native.
When you suddenly step into a completely strange landscape, in which everything you know disappears and the structures of what you are and know dissolve, so that something really new can happen. It’s very nice how the tranquility of the artist’s posture merges with the silence of the surroundings and the music seems to come almost completely out of nowhere. Almost as if the music here is a playing of what otherwise possesses neither language nor sound.
Andrew D’Ambrosi